Brauchtum

Die UNESCO-Kommission hat in Ebensee vier Brauchtümer als Immaterielles Kulturerbe anerkannt. Zu all diesen besonderen Brauchtümern zeigt das museum.ebensee einzigartige Exponate und liefert Erkenntnisse zu Bedeutung und Entstehung.

Die Ebenseer Landschaftskrippen sind der Schatz des museum.ebensee. Die in aufwendiger, mühevoller Kleinarbeit gefertigten Miniaturen des Salzkammerguts und seiner Gebäude werden im Zeitraum von Weihnachten bis Maria Lichtmess am 2. Februar im Museum aufgestellt. Neben den Exponaten der Dauerausstellung werden in diesem Zeitraum 6 große Krippen mit einer Fläche von über 350m² präsentiert.

Der Ebenseer Glöcklerlauf mit seinen mehr als 20 Passen ( Gruppen) umfassenden Läufer:innen findet jedes Jahr am Abend des 5. Jänner statt und ist nicht zuletzt wegen der kunstvoll und kreativ gestalteten Kappen eine große Attraktion. An diesem Tag bietet das museum.ebensee zusätzliche Veranstaltungen wie Krippenliedersingen, Auftritte des Bläserquartetts und andere Erlebnisse an.

Der Ebenseer Vogelfang: die schönsten und seltensten Vögel werden im Herbst gefangen, überwintern in Volieren, um im Frühling wieder in die Freiheit entlassen zu werden. Der uralte Brauch geht bis ins 18. Jh. zurück und wird auch “ Die Jagd des kleinen Mannes“ bezeichnet.

Der Ebenseer Fetzenzug findet am Faschingmontag als Höhepunkt des Faschings statt. Man verkleidet sich mit alten Gewändern (Fetzen), setzt kunstvoll geschnitzte Holzmasken auf, trägt überdimensionale Hüte und macht sich während des Umzugs über seine Mitmenschen lustig.

Alltagsleben

Salz und Holz bestimmten über Jahrhunderte das Leben der Bevölkerung. Seit Jahrtausenden wird in Hallstatt Salz abgebaut, das seit 1607 in der Saline Ebensee verarbeitet wird. Das Museum zeigt den Weg des Salzes von Hallstatt durch unterirdische „Pipelines“ (die ältesten der Welt) bis nach Ebensee. Modelle der ersten Sudpfanne sowie der drei Salinen sind ebenso zu sehen wie das Dekret Kaiser Rudolf des Zweiten, das die Salzherstellung ermöglichte. Im Zusammenhang damit erfährt man über die Lebensumstände der Bevölkerung und die Entstehung einer intensiven Volkskultur. Weil für die Salzproduktion viel Holz benötigt wurde, war neben den Salzarbeitern (Pfannhausern) der Beruf des Holzknechts bedeutend und das Museum zeigt „alles rund um das Holz“. Aufgrund der Saline entwickelte sich in Ebensee eine Industriekultur und man kann mehr über die Geschichte einiger Industriebetriebe in Ebensee erfahren.

In Bälde wird die Dauerausstellung um eine weitere Fläche zu Peter Ritter von Rittingen, dem Pionier der Wärmepumpe aus dem Salzkammergut, erweitert. Dieser hatte 1853 seine Idee zur „Reproduzierung der im Wasserdampf gebundenen Wärme“ zum Patent angemeldet. Dies gilt in Fachkreisen als die Geburtsstunde der heutigen Wärmepumpe. In umfangreichen Versuchen wurde diese Pionierleistung 1856 in der Saline Ebensee umgesetzt, und
von da aus ging diese technische Meisterleistung hinaus in die Welt. Das museum.ebensee erstellt eine Umfangreiche Dauerausstellung über Peter Ritter von Rittingen mit anschaulichen Ausstellungsexponaten wie Lebenslauf, Patenteinreichung, Konstruktionszeichnungen der Versuchsapparate, bis hin zur Präsentation einer modernen Wärmepumpe.

migration

2008 beherbergte das Museum einen Teil der Landesausstellung mit dem Titel „Heimat, Himmel und Hölle“. Diese Ausstellung ist noch zu sehen, da das Thema Migration in all seinen Ausformungen untrennbar mit Geschichte und Entwicklung Ebensees verbunden war und noch ist. In interaktiven Sprachstationen kann man sich über die historischen Auswanderungswellen ebenso informieren wie über die damit einhergehenden Veränderungen des Ebenseer Dialekts. Man erfährt einerseits über die Einwanderung der für das Salz- und Holzwesen gebrauchten Arbeiter:innen im 17. Jh. und andererseits über die Einwanderung Vertriebener nach dem 2. Weltkrieg. Ein Teil dieser Ausstellung widmet sich auch den Vertreibungen, die in der Nazizeit stattfanden.

Tourismus

Obwohl sich in Ebensee aufgrund seiner Stellung als wichtigstem Industrieort im Salzkammergut der Tourismus nur langsam und eher mäßig entwickelte, gibt es einige Einrichtungen, die die Touristen anlocken. So weist das Museum in einem Teil seiner Ausstellung auf das Schigebiet am Feuerkogel hin: Seit 1927 führt eine Seilbahn auf den Gipfel. Am Feuerkogel wurde der erste Schlepplift der Welt gebaut, dessen Liftstange im Original im museum.ebensee bestaunt werden kann. Weiters ist die Schifffahrt auf dem Traunsee bedeutend und man kann ein Modell des alten Raddampfers Gisela bewundern. Das Original ist immer noch in Betrieb. Für begeisterte Wanderer und Höhlenforscher:innen lädt die Gassl Tropfsteinhöhle zum Besuch. Vorab kann man sich im Museum darüber informieren.